Colocation.
Was genau ist das?
Unter Colocation in der IT versteht man die räumliche Auslagerung von Ressourcen in ein externes Rechenzentrum, welches von vielen verschiedenen Unternehmen genutzt wird. Die Server sind also noch das Eigentum der einzelnen Unternehmen, stehen aber im Gebäude des IT-Partners. Deswegen liest man in Fachartikeln auch häufig vom deckungsgleichen Begriff Server Housing.

Im Colocation Modell kümmert sich der Betreiber des Rechenzentrums um alle Nebenaspekte, die mit der Datenhaltung einher gehen. Er stellt nicht nur den Platz und eine dedizierte Anzahl an Server Racks zur Verfügung, sondern kümmert sich auch um die Stromversorgung, die ausreichende Kühlung der Anlage sowie einen ausfallsicheren Internetzugang. Kernaspekt in diesem Modell ist jedoch, dass der Kunde ständigen Zugang zu seinen Servern hat und frei über Hard- und Softwarekonfigurationen verfügen kann.
Dass die IT heutzutage in fast allen Unternehmen mittlerweile zum absoluten Kernaspekt geworden ist, sollte jedem klar sein. Geschäftsbezogene Daten spiegeln die DNA eines jeden Unternehmens wider und müssen dementsprechend geschützt werden und immer verfügbar sein. Die Anforderungen an die Server steigen natürlich auch mit dem Wunsch nach dauerhafter Verfügbarkeit und der Komplexität der Daten, auf denen das Geschäftsmodell aufgebaut ist.

Was sind die Vorteile von Colocation bzw. Server Housing?
Viele Unternehmen haben weder den Platz noch die benötigten IT-Spezialisten, um die wachsende IT-Infrastruktur rund um die Uhr zu betreuen. Zudem steigt auch der Aufwand für Datenschutz, Sicherheit und Wartung. Die Auslagerung der persönlichsten Daten in eine Cloud stellt für viele Unternehmer in Deutschland jedoch eine Barriere dar, die sie nicht überwinden wollen oder können.
Daher bietet Colocation die Lösung zu diesen Problemen, denn mit diesem Modell kann Unternehmen Datensicherheit und Performance garantiert werden, ohne, dass sie selbst ein eigenes Rechenzentrum aufbauen und verwalten müssen.
In einem Colocation-Zentrum stehen die dedizierten Server von vielen verschiedenen Unternehmen direkt nebeneinander. Keines von ihnen muss sich also darum kümmern, ein eigenes Rechenzentrum zu errichten. Dadurch können sich die Unternehmen die sehr teure Planung eins Rechenzentrums inklusive aller Sicherheits- und Leistungsmerkmale des Tier-3-Standards sparen.
Stattdessen werden die Gesamtkosten in einem Colocation-Rechenzentrum ( z.B Kosten für Betrieb, Wartung und Instandhaltung) auf mehrere Schultern verteilt und der Einzelanteil ist dementsprechend geringer. Außerdem fallen die sehr großen Investitionskosten weg. Diese verwandeln sich aufgrund der Miete der Server in Betriebskosten – was steuerliche Vorteile mit sich bringt.
Für wen ist Colocation also interessant?
Eine Auslagerung Ihrer Hardware ist vor allem dann sinnvoll, wenn Ihre Räumlichkeiten, Netzwerkanbindung nicht dafür geeignet ist, einen fehler- und ausfallfreien Serverbetrieb zu garantieren oder wenn eine Auslagerung auf Cloud Dienste keine Option darstellt.
Durch das Housing im centron Rechenzentrum profitieren Sie von einer hochmodernen IT-Infrastruktur und können dennoch Ihre eigenen Server betreiben. Dieses Vorgehen ist ideal, wenn Sie beispielsweise hochsensible Daten vorhalten oder individuelle und komplexe Software auf Ihren Servern betreiben. Sie profitieren also von allen technischen Vorzügen des centron Rechenzentrums, ohne die Kontrolle über Soft- und Hardware aus der Hand zu geben.
Zusätzliche Colocation Features bei centron in Deutschland
Alle, die auf der Suche nach hochwertigen IT-Flächen sind, werden bei uns fündig. Profitieren auch Sie von unseren Mehrwert-Services.
Schnelle Anbindung
Unser redundanter Glasfaser-Backbone mit Multi-Carrier-Anbindung sichert Ihnen eine Außenanbindung >40 Gbit.
Ausfallsicher
Dank Notstromversorgung, Dieselgenerator und zwei physikalisch getrennte Brandschutzabschnitte sind Ihre Systeme immer online.
24/7 Überwachung
Durchgängige Kameraüberwachung, Werksschutz, elektronische sowie biometrische Zugangskontrollen sichern unser Rechenzentrum ab.
24/7 Zugang
Arbeiten Sie während unserer Geschäftszeiten an Ihrem Server – nach Absprache erhalten Sie sogar rund um die Uhr Zugang.
Remote Hands
Festplatten tauschen und kein Techniker verfügbar? Auf Wunsch übernehmen wir alle Arbeiten vor Ort für Sie (nicht im Housing-Preis enthalten).
Green IT
Unser energieeffizientes Datacenter mit Kalt-/Warmgangeinhausung und Außenluftkühlung betreiben wir zu 100 % mit Öko-Strom.
Georedundanz
Neben unserem Hauptsitz in Hallstadt bei Bamberg umfasst unser Netzwerk vier weitere Rechenzentren in Nürnberg, Coburg und der Schweiz. So sind wir bestens für Ihre Projekte, die Georedundanz benötigen, gewappnet.

Was zeichnet ein gutes Colocation-Rechenzentrum aus?
Die Grundlage für die Bewertung von Rechenzentren bietet der Tier-Standard. Mit diesem Level-System können Rechenzentren hinsichtlich ihrer Verfügbarkeit und Redundanz bewertet und miteinander verglichen werden. Zur Einteilung betrachtet das Konzept unter Anderem die Anzahl der Vorsorgungswege und die Möglichkeit zur Wartung im laufenden Betrieb. Darüber hinaus sind auch die Fehlertoleranz oder die Anzahl von Brandabschnitten wichtig für die Beurteilung.
Tier 1 – Die Baseline
Rechenzentren im Tier 1 benötigen keine Redundanz. Da Energie und Kälteverteilung jeweils nur einmal vorhanden sind, ist das System nicht fehlertolerant und muss zur Wartung abgeschaltet werden. Da die Verfügbarkeit nur bei 99,67% liegt, beträgt die jährliche Ausfallzeit 28,8 Stunden.
Tier 2 – Einfache Redundanz
Der Unterschied zu Tier 1 ist recht schnell erklärt: Die Verwendung von redundanten Komponenten. Mit einer verbesserten Verfügbarkeit von 99,75% liegt die jährliche Ausfallzeit bei ca. 22 Stunden pro Jahr.
Tier 3 – Doppelte Server
Durch die Verwendung von zwei Servern wird die Wartung des Systems im laufenden Betrieb ermöglicht. Außerdem werden durch mehrere verschiedene aktive und passive Versorgungswege für Internet, Strom und Kühlung und die Aufteilung in verschiedene Brandabschnitte Ausfallzeiten weiter verringert. Mit einer Verfügbarkeit von 99,98% liegt bei Ausfallzeit bei nur noch 1,6 Stunden im Jahr.
Tier 4 – Champions League
Tier 4 Rechenzentren sind komplett redundant ausgelegt. Der Defekt von manchen wichtigen Bauteilen in einem technischen System kann dazu führen, dass das ganze System lahmgelegt wird. Diese Single-Points-Of-Failure (SPOFs) sind bei T4 Rechenzentren nahezu ausgeschlossen. Und sogar bei Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Überschwemmung muss man sich um die Funktionsfähigkeit keine Sorgen machen.
Colocation, Server Hosting oder doch die Cloud? Was passt am besten zu mir?
Was eine Colocation ist, haben wir bereits etwas weiter oben erklärt. Beim Server Hosting – wie z.B. bei Managed Servern von centron - mietet der Kunde komplette Server bei einem Provider. Diese können dedizierte oder Cloud Server (VPS) sein. Der Provider übernimmt hier also neben der Infrastruktur des Rechenzentrums auch alle mit der Server-Hardware verbundenen Update- und Wartungsarbeiten. Bei einer Colocation muss das IT-Team des Unternehmens diese Arbeiten selbst durchführen.
Colocation
Server Hosting
Cloud
Kosten
Anschaffungskosten für Server
Monatliche Miete
Nach Verbrauch
Besitz
Server sind Eigentum des Unternehmens
Server werden gemietet
IT-Ressourcen werden gemietet
Kontrolle
Mehr Kontrolle
Weniger Kontrolle
Weniger Kontrolle
Hardware-Upgrades
Selbst
Provider
Provider
Software
Eigenverantwortung
Je nach Angebot
Eigenverantwortung bis SaaS
Benötigte Expertise
Technische Expertise benötigt
Je nach Angebot (von unmanaged bis fully managed)
Je nach Angebot (von Selfservice bis Managed Cloud)
Dedizierte Server
Ja
Ja
Nein
Externes Rechenzentrum
Ja
Ja
Ja
Ausfallsicherheit
RZ und Infrastruktur
Bis zur Serverebene
bei SaaS bis zur Serverebene
Skalierbarkeit
Anschaffung weiterer Server, Anmietung weiterer Racks
Anmietung weiterer Server
Schnell und in kleinen Schritten
Geeignet für
Outsourcing größerer Serverfarmen
Einzelne Server oder Farmen
Alle Anforderungen