DSGVO Abmahnwelle durch Google Fonts: Ein Überblick

Website-BetreiberInnen stehen aktuell wegen der Nutzung von Google Fonts unter Druck. Abmahnungen werfen Verstöße gegen die DSGVO und Eingriffe in das Persönlichkeitsrecht vor.

Warum Abmahnungen wegen Google Fonts?

Viele Website-BetreiberInnen, die kostenlose Google Fonts online integriert haben, sehen sich mit Zahlungsaufforderungen von 100 bis fast 500 Euro konfrontiert. Die Popularität von Google Fonts in den letzten Jahren hat viele dazu veranlasst, sie auf ihren Websites zu verwenden, ohne sich der möglichen rechtlichen Konsequenzen bewusst zu sein.

Wie Google Fonts eingebunden werden

Google Fonts bietet ein breites Angebot an frei zugänglichen Schriftarten. Diese können Sie lokal hosten oder direkt von Google’s Servern laden. Der zweite Ansatz, der den großen Vorteil einer einfachen Implementierung hat, führt aktuell zu rechtlichen Problemen.

Die Online-Einbindung von Fonts führt dazu, dass der Browser der Seitenbesucher die Fonts direkt von Googles Servern herunterlädt. Dieser Prozess impliziert einen Datenaustausch, der nicht immer mit den Datenschutzrichtlinien im Einklang steht.

Die Rechtsgrundlage der Abmahnungen

Anfang 2022 verbot das LG München die Online-Nutzung von Google Fonts, da dies eine unerlaubte Datenweitergabe an Google in den USA darstellte. Diese Entscheidung wird kontrovers diskutiert und hat eine Welle von Abmahnungen ausgelöst.

Die Konsequenzen der Entscheidung

Abmahner argumentieren mit einem „Kontrollverlust“ und einem „individuellen Unwohlsein“ durch die Datenübertragung an Google. In der Folge stellen Kanzleien Schadensersatzforderungen von 100 Euro. Wenn ein Anwalt im Spiel ist, können zusätzliche Kosten anfallen, einschließlich Anwaltskosten, die sich oft auf beträchtliche Summen belaufen.

Empfehlungen für Betroffene

Anwaltliche Abmahnungen sind nicht unbedingt rechtssicher. Wir empfehlen, einen IT-Anwalt beraten zu konsultieren. Nicht-anwaltliche Schreiben werden oft ignoriert. Es besteht jedoch immer das Risiko, dass solche Abmahnungen teuer werden können, selbst wenn sie keinen soliden rechtlichen Hintergrund haben.

Grundsätzlich sollten Website-BetreiberInnen, die kostenlose Google Fonts nutzen, die lokal gehostete Version nutzen, um zukünftige rechtliche Probleme als Überblick in Form einer Abmahnwelle zu vermeiden.

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Quellen: heise online & derStandard