KaaS – Kubernetes as a Service verständlich erklärt

KaaS steht für Kubernetes as a Service und bezeichnet einen Managed-Dienst, der die Bereitstellung, den Betrieb und die Wartung von Kubernetes-Clustern stark vereinfacht. Anstatt Control-Plane, Updates und Hochverfügbarkeit selbst zu managen, konsumieren Teams ein fertiges Kubernetes-Umfeld und konzentrieren sich auf Anwendungen, Images und Deployments.

Was ist KaaS?

KaaS-Anbieter stellen produktionsreife Kubernetes-Cluster bereit, inklusive API-Server, etcd, Scheduler und Controller-Manager. Häufig sind Netzwerk, Ingress, Observability und Sicherheits-Add-ons direkt integriert. Unternehmen erhalten so standardisierte, skalierbare Cluster ohne tief in Low-Level-Setup und Lifecycle-Management einsteigen zu müssen.

Wie funktioniert KaaS?

Gemanagte Control-Plane

Die Control-Plane wird vom Anbieter aufgebaut, überwacht und gepatcht. Zertifikate, Updates und Hochverfügbarkeit sind Teil des Service.

Worker-Knoten und Workloads

Je nach Modell verwaltet der Anbieter auch Worker-Knoten oder der Kunde bringt eigene Nodes. Auf diesen laufen Deployments, StatefulSets, DaemonSets und Jobs.

Add-ons & Ökosystem

Typisch sind vorkonfigurierte Komponenten wie CNI, Ingress, Metrics-Server, Logging/Tracing, Policy-Engines und Registry-Integrationen. Das reduziert Time-to-Production und Bedienfehler.

Vorteile von KaaS

  • Schneller Start: Produktionsreife Cluster in kurzer Zeit bereitgestellt.
  • Weniger Betriebsaufwand: Patches, Upgrades und HA der Control-Plane übernimmt der Anbieter.
  • Standardisierung: Bewährte Defaults, konsistente Cluster über Umgebungen hinweg.
  • Skalierbarkeit: Knoten, Pools und Regionen lassen sich planbar ausbauen.
  • Kostentransparenz: Klare Abrechnung für Cluster, Nodes und zusätzliche Services.

Grenzen und Herausforderungen

  • Verantwortungsteilung: Shared-Responsibility bleibt bestehen – Images, Workloads, Secrets und Policies liegen in der Kundenhand.
  • Anpassbarkeit: Stark gemanagte Angebote sind manchmal restriktiver bei Low-Level-Tuning.
  • Sicherheit & Compliance: Richtlinien auf Namespace-, Netz- und Registry-Ebene müssen weiterhin sauber umgesetzt werden.
  • Komplexe Szenarien: Multi-Cluster, Multi-Region, spezielle Netzwerk-Topologien erfordern erfahrenes Design.

Typische Einsatzszenarien

  • Dev/Test & PoC: Schnell verfügbare Plattform für Experimente und Pilotierungen.
  • Produktivbetrieb von Microservices: Standardisierte Basis für CI/CD und skalierende Services.
  • Hybrid- & Multi-Cloud: Konsistentes API-Modell über Standorte und Provider hinweg.
  • Modernisierung: Lift-and-Shift oder Replatforming monolithischer Anwendungen auf Container.

Architektur & Verantwortungsmodell

Shared Responsibility

Der Anbieter übernimmt Control-Plane, Basis-Add-ons und oft Node-Management. Der Kunde verantwortet Container-Security, RBAC, Netzwerk-Policies, Secrets, Images und Compliance-Regeln.

Netzwerk & Ingress

Standardisierte CNIs, Ingress-Controller und Load-Balancer sind meist integriert. Feinsteuerung erfolgt über Policies, Gateways und Service-Meshes.

Observability

Metrics, Logs und Traces sind über vorkonfigurierte Stacks nutzbar. Für tiefergehende SRE-Anforderungen lassen sich eigene Pipelines anbinden.

Sicherheit & Compliance

  • Identität & Zugriff: SSO/OIDC, fein granularer RBAC, Audit-Logs.
  • Netzwerk-Policies: Zero-Trust-Segmentierung zwischen Namespaces und Services.
  • Images & Registries: Signierte Images, Scans, Pull-Policies, Least Privilege.
  • Secrets & Daten: Verschlüsselung at rest/in transit, External Secrets, KMS-Integration.

KaaS und centron

centron liefert die Infrastruktur-Basis, auf der Kubernetes-Cluster performant, sicher und konform laufen – inklusive Netz, Storage, Security und Automatisierung:

centron-Komponente Rolle im KaaS-Kontext
ccloud³ VM Compute-Grundlage für Control-Plane und Worker-Knoten
Managed Firewall Segmentierung, Ingress-/Egress-Kontrolle, Schutz von API-Server und Nodes
Backup & Recovery Sicherung von etcd, Cluster-State, Persistent Volumes und Konfiguration
CI/CD Pipelines GitOps, automatisierte Deployments, Policy-as-Code und Drift-Kontrolle
Cloud GPU Beschleunigte ML/AI-Workloads als Kubernetes-Jobs oder -Services

Best Practices

  • Namespaces, RBAC und NetworkPolicies von Anfang an sauber modellieren.
  • GitOps für deklarative, nachvollziehbare Änderungen etablieren.
  • Admission- und Policy-Controller (z. B. OPA/Gatekeeper) für Compliance nutzen.
  • Observability end-to-end: Metriken, Logs und Traces zusammenführen.
  • Backup/Restore regelmäßig testen, inklusive DR-Szenarien.

FAQ zu KaaS

Was unterscheidet KaaS von „selbst gemanagtem“ Kubernetes?

KaaS übernimmt Control-Plane, Updates und große Teile des Betriebs. Teams fokussieren sich auf Anwendungen anstatt auf Cluster-Basisarbeit.

Wer ist für Sicherheit verantwortlich?

Gemeinsames Modell: Der Anbieter sichert Plattform und Control-Plane, der Kunde verantwortet Images, Workloads, Secrets und Zugriffsregeln.

Eignet sich KaaS für Produktion?

Ja, mit SLAs, HA-Setup und klaren Policies ist KaaS eine robuste Grundlage für produktive Microservices.

Wie skaliert KaaS?

Node-Pools, Autoscaling, Multi-Cluster und Multi-Region sind je nach Angebot verfügbar und planbar erweiterbar.

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